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Bild kostenlos von Adobestock: Von TRAVELARIUM

Ob aktiv mit Hund wandern, Radfahren oder Campen: Viele Outdoor-Aktivitäten lassen sich hervorragend gemeinsam mit dem Hund unternehmen.

Für den Vierbeiner bedeutet die Bewegung in der Natur allerdings nicht nur körperliche Auslastung, sondern auch eine immense mentale Stimulation, etwa durch neue Gerüche, Geräusche und Umgebungen.

Damit der gemeinsame Ausflug gelingt, braucht es daher ein wenig mehr als nur Abenteuerlust. Eine gute Planung, die passende Ausrüstung und Rücksichtnahme sind entscheidend – sowohl für das Tier und für die Umwelt als auch für ein stressfreies Miteinander.

Tourenplanung: Die Strecke dem Hund anpassen

Nicht jede Route eignet sich für einen Outdoor-Trip mit Hund. Abseits der klassischen Wanderführer lohnt es sich, einen genauen Blick auf Bodenbeschaffenheit, Steigungen und potenzielle Gefahrenstellen zu werfen.

Vor allem scharfkantiger Fels, heißer Asphalt oder Geröll können für die Hundepfoten unangenehm oder sogar schädlich sein. Ebenso wichtig ist der Zugang zu Wasserstellen: Bachläufe, Seen oder Quellen sollten entlang der Strecke immer mal wieder verfügbar sein, damit der Hund regelmäßig trinken und sich abkühlen kann.

Darüber hinaus sind auch die gesetzlichen Regelungen im Blick zu behalten. In vielen Naturschutz- oder Wildruhezonen gilt ganzjährig eine Leinenpflicht. Wer dort mit Hund wandert, sollte sich also vorab ausführlich über regionale Vorschriften informieren, beispielsweise bei den örtlichen Tourismusbüros oder Nationalparkverwaltungen.

Einsteiger oder Halter älterer Hunde profitieren außerdem von Rundwegen mit moderaten Höhenmetern und kurzen Etappen. Belastung und Erholung lassen sich auf solchen Routen gezielt steuern, ohne den Hund zu überfordern.

Was in den Rucksack gehört: Passende Ausrüstung für Hund und Halter

Neben der eigenen Outdoor-Ausrüstung benötigt auch der Hund eine individuell abgestimmte Ausstattung. Zu dieser zählen in jedem Fall:

  • Trinkflasche mit faltbarem Silikon- oder Stoffnapf
  • Brustgeschirr mit gutem Sitz
  • stabile Kurz- oder Schleppleine
  • Zeckenzange und Erste-Hilfe-Set
  • kleine Portionen leicht verdaulicher Snacks
  • wasserabweisende Decke oder Isomatte für Pausen
  • gegebenenfalls ein Pfotenschutz, wie Schuhe oder Balsam

Werden längere Strecken geplant, kann es auch sinnvoll sein, ein anderes Transportmittel als die eigenen Füße zu wählen. Besonders Trekkingbikes bieten die praktische Möglichkeit, größere Distanzen effizient zu überwinden und gleichzeitig einiges an Gepäck zu transportieren.

In Verbindung mit einem gut belüfteten Hundeanhänger oder Körbchen lassen sich auch kleinere oder ältere Hunde mitnehmen, die nicht durchgehend laufen können. Dadurch wird Spielraum für längere Touren geschaffen, die sowohl den Halter als auch das Tier nicht zu überfordern drohen.

Wetter, Körperbau, Kondition: Grenzen erkennen und respektieren

Nicht jeder Hund bringt ausgezeichnete körperliche Voraussetzungen mit. Während ein fitter Labrador problemlos mehrere Stunden läuft, kommen kleine oder kurznasige Rassen wie Möpse oder Französische Bulldoggen bei Hitze oder langen Steigungen schnell an ihre Belastungsgrenze. In diesem Zusammenhang ist besonders auf Symptome wie starkes Hecheln, Lahmheit oder Teilnahmslosigkeit zu achten.

An warmen Tagen sollten die Outdoor-Aktivitäten darüber hinaus möglichst früh oder spät stattfinden. Direkte Sonne und heißer Untergrund bergen große Risiken für einen Hitzeschlag und Pfotenverbrennungen. Wer regelmäßig wandert, kann mit seinem Tier zwar gezielt Kondition aufbauen, jedoch nur in kleinen Etappen und mit ausreichenden Ruhephasen.

Grundsätzlich gilt: Die Touren dürfen niemals erzwungen werden. Der Hund sollte Freude an der Bewegung haben und nicht überfordert werden. Zeigen sich Tier oder Mensch gestresst oder gereizt, ist es besser, rechtzeitig umzukehren oder die Route abzukürzen.

Naturschutz ernst nehmen: Rücksicht in Wald und Flur

Ein respektvoller Umgang mit der Umgebung ist bei jedem Outdoor-Abenteuer unverzichtbar.

Dazu zählt das konsequente Aufsammeln von Hundekot ebenso wie das Meiden von Brutplätzen oder Wildwechseln. Hunde sind aus der Sicht vieler Wildtiere potenzielle Feinde, auch wenn sie friedlich wirken. Gerade in der Brut- und Setzzeit von März bis Juli sollten die Hunde deshalb grundsätzlich an der Leine geführt werden.

Auf engen Wegen, an Aussichtspunkten oder bei Begegnungen mit anderen Wandernden sollte Rücksichtnahme ebenfalls selbstverständlich sein. Auch wenn sich der eigene Hund stets freundlich verhält, können andere Menschen ängstlich reagieren. Wird der Hund in solchen Momenten kontrolliert zur Seite genommen, lassen sich Missverständnisse vermeiden und Rücksicht demonstrieren.

Orientierung und Sicherheit: Auch für Notfälle gerüstet

In abgelegenen Gebieten oder bei wechselhaftem Wetter kann ein Notfall schnell zu einer großen Herausforderung werden. Deshalb gehört ein Mobiltelefon mit aufgespielten Offline-Karten genauso zur Grundausstattung wie eine Powerbank und die Adresse der nächstgelegenen Tierarztpraxis. Auch das Mitführen einer Hundemarke mit aktueller Telefonnummer ist unverzichtbar.

Zur zusätzlichen Absicherung nutzen viele Halter mittlerweile GPS-Tracker, die am Halsband des Hundes befestigt werden. Mit diesen lässt sich der Aufenthaltsort des Tieres jederzeit nachvollziehen. Besonders hilfreich ist dies, wenn es in unübersichtlichem Gelände zu einem ungewollten Freilauf kommt.

Pausen bewusst gestalten: Regeneration ist essentiell

Erholung ist nicht nur für den Menschen wichtig. Auch Hunde benötigen Pausen – nicht nur für ihre körperliche Entlastung, sondern auch für die mentale Verarbeitung der vielen neuen Eindrücke.

Ein schattiger Platz, frisches Wasser und ein kurzer Moment der Ruhe helfen, den Kreislauf zu stabilisieren und die Muskulatur zu entspannen. Wer seinem Hund zusätzlich Gutes tun möchte, kann während der Rast leichte Massagen der Oberschenkelmuskulatur durchführen. Diese fördern die Durchblutung und helfen, Verspannungen vorzubeugen. Tierärzte empfehlen dies besonders bei längeren Abstiegen oder in unebenem Gelände.

Zudem sollte dem Hund ausreichend Gelegenheit gegeben werden, frei nach seinen eigenen Bedürfnissen zu schnüffeln, sich zu lösen oder einfach ein paar Minuten selbstständig zu erkunden – natürlich stets unter Berücksichtigung der Umgebung und der regionalen Regeln.

Mehrtagestouren mit Hund: Übernachten unterwegs

Wer mehrere Tage unterwegs ist, sollte sich schon frühzeitig um hundefreundliche Unterkünfte kümmern. Zwar nehmen viele Campingplätze und Berghütten Hunde auf, dies gilt jedoch nicht zwangsläufig überall. Eine kurze telefonische Rücksprache oder ein Blick in die AGB schützt vor unangenehmen Überraschungen bei der Anreise.

Für den Hund ist dann auch in der fremden Umgebung ein Rückzugsort zu schaffen – idealerweise mit seiner vertrauten Decke oder dem heimischen Körbchen. Dies gibt dem Tier Sicherheit und hilft ihm, nach einem aktiven Tag zur Ruhe zu kommen. In Zelten empfiehlt sich eine isolierende Unterlage sowie eine wasserfeste Schicht, falls der Boden feucht ist.

Im Fall von starkem Regen oder plötzlichen Wetterumschwüngen ist es sinnvoll, vorab Alternativen zur Übernachtung im Freien zu kennen, wie nahegelegene Ferienwohnungen oder zumindest einfache Schutzhütten.

Outdoor mit Hund braucht Vorbereitung und Feingefühl

Gemeinsame Ausflüge in die Natur stärken nicht nur die Bindung zwischen Mensch und Tier, sie bieten auch beiden Seiten intensive Erlebnisse abseits des normalen Alltags. Damit der Outdoor-Trip zum Erfolg wird, braucht es allerdings eine sorgfältige Vorbereitung, eine hundegerechte Planung und den Blick für das richtige Maß an Belastung.

Outdoor-Fans, die Rücksicht auf ihr Tier, die Umwelt und andere Naturfreunde nehmen, werden mit unvergesslichen Momenten belohnt – sei es beim Sonnenaufgang am Seeufer, bei einer Rast im Wald oder beim gemeinsamen Weg durch neue Landschaften.


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