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Wingsurfen ist ein spannender neuer Wassersport, der Elemente aus Kiten, Windsurfen und Foilen miteinander verbindet. Gerade für Einsteiger ist dieser Sport ideal, weil man schnell Fortschritte macht und mit vergleichsweise wenig Equipment auskommt. In diesem Guide erfährst du alles Wichtige: von der passenden Wing-Größe über die richtige Ausrüstung bis hin zu ersten Praxistipps und Sicherheitsaspekten.
Was ist Wingsurfen und warum ist es ideal für Einsteiger?
Beim Wingsurfen hältst du einen aufblasbaren Wing – eine Art aufblasbares Segel – direkt in der Hand, während du auf einem Board mit Foil stehst. Dadurch kannst du schon bei moderatem Wind ab etwa 10 Knoten mit dem Foil abheben und über das Wasser gleiten. Im Vergleich zum Kiten brauchst du keine langen Leinen oder eine aufwendige Steuerung, was den Einstieg deutlich einfacher macht. Wingsurfen kombiniert somit ein hohes Spaßpotenzial mit einem vergleichsweise schnellen Lernerfolg.
Die richtige Wing-Größe: Warum sie so entscheidend ist
Einer der wichtigsten Faktoren für deinen Erfolg und Spaß beim Wingsurfen ist die Wahl der richtigen Wing-Größe. Diese hängt vor allem von deinem Körpergewicht, den typischen Windverhältnissen an deinem Spot und deinem Erfahrungsstand ab. Ein zu großer Wing kann schnell überwältigend sein, während ein zu kleiner Wing für Anfänger dich bei leichtem Wind ausbremst.
Wing-Größen und ihre Einsatzbereiche
Leichte Fahrer mit einem Körpergewicht von etwa 55 bis 75 Kilogramm kommen meist mit Wings zwischen 4 und 5 Quadratmetern am besten zurecht. Ein 4 m² Wing eignet sich hervorragend für stärkere Winde ab etwa 15 Knoten. Er bietet eine gute Kontrolle und schnelle Reaktion auf den Wind. Für windärmere Tage ist ein 5 m² Wing ideal, da er mehr Power bringt und das Foilen leichter macht.
Mittelschwere Fahrer, die zwischen 75 und 90 Kilogramm wiegen, profitieren oft von einem 5 bis 6 Quadratmeter großen Wing. Ein 5 m² Wing ist ein echter Allrounder, mit dem sich viele Windbereiche abdecken lassen. Für leichtere Winde bis etwa 12 Knoten ist der 6 m² Wing die bessere Wahl. Er liefert mehr Schub und ermöglicht ein müheloses Starten des Foils.
Für Fahrer über 90 Kilogramm sind Wings mit 6 Quadratmetern oder größer empfehlenswert. Gerade bei leichterem Wind bringt ein großer Wing deutlich mehr Auftrieb und ermöglicht ein entspanntes Foilen. Dabei solltest du beachten, dass größere Wings in Böen etwas schwieriger zu kontrollieren sind. Daher kann es für schwere Anfänger sinnvoll sein, sich mit einem größeren Wing für Anfänger Zeit zu lassen und Schritt für Schritt die Technik zu verbessern.
Ich wiege 68 Kilo und habe einen 4.5 und 5.5 qm Wing für Anfänger gekauft. Damit kann man die meisten Windbedingungen abdecken. Bei Sturm würde ich dann einen 3.5 qm Wing nehmen.
Windbereich und Wing-Größe: Wie du die perfekte Kombination findest
Hersteller geben für jeden Wing einen Windbereich an, in dem er optimal funktioniert. Ein 7 m² Wing etwa ist ideal bei Windstärken von 9 bis 17 Knoten und somit perfekt für leichte Winde und entspannte Sessions. Ein 5 m² Wing ist in einem breiteren Bereich von etwa 12 bis 25 Knoten einsetzbar und wird deshalb gern als Allroundgröße gewählt. Kleinere Wings von 4 m² und weniger kommen bei Windstärken ab 19 Knoten zum Einsatz und sind perfekt für fortgeschrittene Fahrer.
Diese Bereiche sind natürlich Richtwerte. Besonders an Binnengewässern mit böigem Wind empfiehlt es sich, etwas größer zu wählen, um nicht zu schnell ausgebremst zu werden. An der Küste mit konstantem Wind sind kleinere Wings oft agiler und leichter zu kontrollieren.
Die passende Ausrüstung: Board, Foil und Mast
Neben dem Wing für Anfänger ist das Board der zweite große Faktor für einen erfolgreichen Einstieg. Für Anfänger eignen sich Boards mit einem Volumen von etwa 108 bis 150 Litern sehr gut. Diese bieten ausreichend Stabilität, um entspannt aufzustehen und erste Stehversuche zu machen. Wer bereits Erfahrung aus anderen Boardsportarten mitbringt, kann auch ein etwas kleineres Board wählen, das agiler reagiert.
Das Foil unter dem Board sorgt dafür, dass du mit zunehmender Geschwindigkeit über das Wasser hebst. Für Einsteiger ist ein Frontwing mit einer Fläche zwischen 1500 und 2000 cm² ideal. Er bietet genug Auftrieb und sorgt für stabile Flugeigenschaften. Bei Fahrern mit über 100 Kilogramm Körpergewicht können auch größere Frontwings mit bis zu 2500 cm² sinnvoll sein. Der Mast, der die Verbindung zwischen Board und Foil herstellt, sollte eine Länge von 70 bis 90 Zentimetern haben. Ein 70 cm Mast ermöglicht sicheren Halt nahe am Wasser, während längere Mäste mehr Spielraum bieten, aber etwas anspruchsvoller sind.
Wing-Aufbau und Handling: Griffe oder Boom?
Ein wichtiger Teil des Wings ist die Steuerung. Es gibt zwei Hauptvarianten: Wings mit mehreren Griffen entlang der Mitteltube oder Wings mit einem durchgehenden Boom. Wings mit Boom ermöglichen eine flexible Handposition und feinere Kontrolle, sind aber im Packmaß größer. Wings mit Griffen sind leichter und kompakter, bieten aber weniger Variationsmöglichkeiten beim Handling. Für Anfänger ist beides geeignet, es hängt vom persönlichen Gefühl ab. Die sogenannten Fenster im Wing für Anfänger verbessern die Sicht nach vorne und sorgen für mehr Sicherheit im Wasser. Allerdings sind sie auch empfindlich und benötigen sorgfältige Pflege, damit sie nicht beschädigt werden.
Du weiß nicht wie man den Wing richtig hält? Dann geht es hier lang.
Sicherheit und Praxis: So startest du sorgenfrei
Gerade am Anfang ist das Tragen von Schutzkleidung wie Helm und Prallschutzweste sehr wichtig. Neoprenschuhe schützen vor Schnittverletzungen durch das Foil. Ein Funkhelm, wie er in vielen Kursen genutzt wird, ermöglicht eine direkte Kommunikation mit dem Trainer und verbessert deinen Lernfortschritt erheblich. Zusätzlich solltest du immer Leashes für Wing und Board verwenden, um dein Equipment bei Stürzen nicht zu verlieren.
Praktisch empfiehlt es sich, vor dem ersten Start auf dem Wasser Trockenübungen zu machen. Zum Beispiel kannst du mit einem Longboard oder Surfskate die Grundbewegungen und das Handling des Wings trainieren. So entwickelst du ein besseres Gefühl, bevor du dich ins Wasser begibst.
Fazit: So gelingt dein Einstieg ins Wingsurfen
Wingsurfen ist für Einsteiger eine unglaublich attraktive Sportart, die mit wenig Aufwand schnelle Erfolge ermöglicht. Die Wahl der richtigen Wing-Größe spielt dabei eine zentrale Rolle. Leichte Fahrer fühlen sich mit 4 bis 5 Quadratmetern am wohlsten, mittlere bis schwere Fahrer profitieren von Wings zwischen 5 und 6 Quadratmetern, während sehr schwere Fahrer auf 6 m² oder mehr setzen sollten. Der Windbereich am Spot und dein persönliches Können beeinflussen die optimale Größe ebenfalls.
Ein Board mit 130 bis 150 Litern Volumen und ein Frontwing mit 1500 bis 2000 cm² Fläche runden das Setup ab und sorgen für einen sicheren Start. Mit der richtigen Schutzausrüstung und gutem Coaching sind die ersten Erfolge garantiert.
Wenn du Schritt für Schritt lernst, geduldig bleibst und dein Equipment sorgfältig pflegst, steht deinem Spaß am Wingsurfen nichts mehr im Weg.

